Vor- und Nachteile der Feindiagnostik in der Schwangerschaft
Alle während der Schwangerschaft durchgeführten Untersuchungen und Tests werden unter dem Begriff Pränataldiagnostik (PND) zusammengefasst. Feindiagnostik meint in diesem Zusammenhang eine Ultraschalluntersuchung in der 20. bis 22. Schwangerschaftswoche. Sie wird von Fachärzten für pränatale Diagnostik durchgeführt. Mit dem Ultraschallgerät lassen sich die Struktur und Größe des Gesichts und der vorhandenen Organe genau bestimmen. So sind mögliche Herzfehler, aber auch Erbkrankheiten und Defekte an den Chromosomen frühzeitig erkennbar. Die Untersuchung verringert damit deutlich die Gefahr für eine Frühgeburt. Auch lassen sich notwendige Therapien nach der Geburt bereits frühzeitig planen.
Leistungsspektrum der Feindiagnostik
Die Ultraschalluntersuchung umfasst den gesamten Körper des Embryos. Bei der Untersuchung wird die Bildung der Organe sowie deren Versorgung unter die Lupe genommen. Dabei wird auch die Funktion des Herzens und der Blutgefäße überprüft. Erkennbar sind die Arme und die Beine sowie die Wirbelsäule, aber auch das Gesicht und die Mimik des Ungeborenen. Wer möchte, kann auch das Geschlecht des künftigen Nachwuchses erfahren. Die Feindiagnostik umfasst aber auch die Untersuchung der Plazenta, das Volumen des Fruchtwassers und die Größe des Gebärmutterhalses. Nicht erkennbar sind dagegen Fehlbildungen und Erbkrankheiten, die sich später entwickeln und keine körperlichen Merkmale haben.
Die Ultraschalluntersuchung ist die Grundlage für weitere Untersuchungen
Die Feindiagnostik ist die Grundlage für weitere Untersuchungen, die während einer Risikoschwangerschaft nötig sind. Die Messung der Nackenfalte kann Hinweise auf einen möglichen Gendefekt oder einen Herzfehler geben. Die Ultraschalluntersuchung ermöglicht damit Besonderheiten frühzeitig zu erkennen und auf diese mit den entsprechenden Maßnahmen zu reagieren.
Besteht der Verdacht einer Chromosomenstörung, kann eine Blutuntersuchung weitere Klarheit bringen. Überprüft wird dabei die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG und des schwangerschaftspezifischen Eiweißes PAPP-A. Bei erhöhten Werten sind auf Wunsch weitere Untersuchungen möglich.
Die Feindiagnostik in der Schwangerschaft erfasst den Gesundheitszustand Ihres ungeborenen Kindes. Sie informiert darüber, ob der Embryo mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist und sich normal entwickelt. Die Feindiagnostik dient damit nicht primär der Feststellung eines möglichen Gendefektes oder einer Chromosomenfehlbildung. Vor allem die Größe der Plazenta und des Gebärmuttermundes weisen darauf hin, ob die Geburt wie geplant stattfinden kann. Sie verringert damit das Risiko einer Frühgeburt. Frühzeitig erkannte Anomalien lassen sich gut behandeln. Als Eltern können Sie sich rechtzeitig um die notwendigen Therapien kümmern, um Ihrem Kind den richtigen Start in das Leben zu ermöglichen.